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Aktuar 🚀 Berufsbild – Aufgaben, Qualifikationen, Gehalt

Bild von einem Aktuar in seiner typischen Arbeitsweld
Inhaltsangabe
Lesedauer 4 Minuten

Aktuar – Bedeutung & Key Facts

Der Beruf des Aktuars zählt zu den anspruchsvollsten und gleichzeitig zukunftsweisendsten Tätigkeiten im Finanz- und Versicherungswesen. Aktuare analysieren Risiken, entwickeln mathematische Modelle und liefern fundierte Entscheidungsgrundlagen für Unternehmen, insbesondere im Bereich Versicherungen, Pensionskassen und Finanzdienstleistungen. Sie verbinden mathematisches Fachwissen mit wirtschaftlichem Weitblick und sind in der Lage, komplexe Zusammenhänge verständlich aufzubereiten. 

Ihr Know-how trägt entscheidend zur finanziellen Stabilität von Unternehmen bei, gerade in Zeiten zunehmender Regulierung und Digitalisierung. Als gefragte Experten arbeiten sie an der Schnittstelle zwischen Technik, Wirtschaft und Recht, häufig auch im internationalen Kontext. Die Fähigkeit, Daten in valide Prognosen umzuwandeln, macht Aktuare zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner Unternehmensführung. Ihre Rolle gewinnt mit fortschreitender Digitalisierung und wachsender Risikotransparenz stetig an Bedeutung.

Definition des Begriffs

 

Ein Aktuar ist ein hochspezialisierter Experte für Risiko- und Finanzmathematik. Die Berufsbezeichnung umfasst die Anwendung stochastischer Modelle, statistischer Analysen und versicherungsmathematischer Methoden zur Bewertung finanzieller Risiken. Er kalkuliert Prämien, Rückstellungen und Kapitalanforderungen und erfüllt dabei gesetzliche und aufsichtsrechtliche Vorgaben. Typischerweise arbeitet ein Aktuar im Versicherungswesen, zunehmend aber auch bei Banken, Beratungen oder in der betrieblichen Altersvorsorge. 

Seine Aufgabe ist es, Risiken berechenbar zu machen und durch fundierte Analysen zur Stabilität von Geschäftsmodellen beizutragen. Er ist ein zentraler Bestandteil der Finanzplanung und Risikosteuerung, sowohl im operativen Tagesgeschäft als auch auf strategischer Ebene. Dabei stützt er sich auf moderne Softwarelösungen und mathematische Simulationen. Sein mathematisch-ökonomisches Verständnis macht ihn zum unverzichtbaren Sparringspartner für das Management.

Bedeutung und Relevanz des Jobtitels im Unternehmen

 

Der Aktuar hat innerhalb eines Unternehmens eine Schlüsselposition inne, insbesondere bei der Absicherung finanzieller Risiken. Seine Analysen und Berechnungen sind Grundlage für die Produktentwicklung, Preisgestaltung und Kapitalsteuerung. In Versicherungen entscheidet seine Arbeit über die langfristige Tragfähigkeit von Produkten und Geschäftsmodellen. Er gewährleistet die Einhaltung regulatorischer Anforderungen, insbesondere im Rahmen von Solvency II und IFRS. Darüber hinaus liefert er entscheidungsrelevante Kennzahlen für Vorstand und Aufsichtsrat. 

In der Praxis ist der Aktuar häufig Teil interdisziplinärer Teams, etwa bei der Einführung neuer Versicherungsprodukte oder bei Unternehmensbewertungen. Auch bei Fusionen und Übernahmen spielt seine Expertise eine wichtige Rolle. Sein mathematisch fundierter Blick auf Geschäftsrisiken schafft Vertrauen – intern wie extern. Er ist damit ein stabilisierender Faktor in einem sich wandelnden Marktumfeld.

Die wichtigsten Aufgaben

 
 

Ein Aktuar übernimmt vielfältige Aufgaben mit hoher fachlicher Tiefe. Im Zentrum steht die Entwicklung mathematischer Modelle zur Bewertung von Risiken und zur Kalkulation versicherungstechnischer Rückstellungen. Er analysiert versicherungstechnische Kennzahlen, erstellt Prognosen und bereitet komplexe Daten für das Management auf. Ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit ist zudem die Erstellung von versicherungsmathematischen Gutachten und die Unterstützung bei Jahresabschlüssen. Er wirkt bei der Entwicklung neuer Produkte mit und prüft deren Rentabilität unter verschiedenen Marktszenarien. 

Regelmäßige Reports an Aufsichtsbehörden und interne Stakeholder gehören ebenso zu seinem Verantwortungsbereich. Der Aktuar bewertet außerdem Kapitalanlagen hinsichtlich Ertrag, Risiko und regulatorischer Auswirkungen. Er ist auch für die Qualitätssicherung der verwendeten Modelle und Daten verantwortlich, häufig unter Verwendung moderner Programmiersprachen wie R oder Python. Weiterhin beteiligt er sich an unternehmensweiten Projekten zur Digitalisierung und Automatisierung. Seine Fähigkeit, interdisziplinär zu arbeiten, macht ihn zu einem gefragten Berater innerhalb des Unternehmens.

Die wichtigsten Qualifikationen

 

Ein Aktuar verfügt über ein ausgeprägtes mathematisches und analytisches Verständnis. In der Regel hat er ein Studium der Mathematik, Statistik, Wirtschaftswissenschaften oder eines verwandten Fachs abgeschlossen. Hinzu kommen Zusatzqualifikationen, insbesondere die Ausbildung zum Aktuar (DAV oder IFoA), die mehrere Jahre umfasst. Er beherrscht statistische Methoden, Finanzmathematik und stochastische Prozesse und ist sicher im Umgang mit regulatorischen Anforderungen wie Solvency II oder IFRS 17. Für seine tägliche Arbeit benötigt er zudem Kenntnisse in Datenanalyse-Tools wie Excel, VBA, R oder Python. 

Kommunikationsstärke und die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären, sind ebenfalls essenziell. Ein Aktuar muss in der Lage sein, sowohl mit Fachkollegen als auch mit Nicht-Mathematikern konstruktiv zusammenzuarbeiten. Teamfähigkeit, Genauigkeit und ein hohes Verantwortungsbewusstsein runden das Profil ab. Berufserfahrung im Finanz- oder Versicherungswesen wird meist vorausgesetzt. Der kontinuierliche Erwerb von Fachwissen gehört zum Berufsalltag, da sich gesetzliche Rahmenbedingungen und technische Methoden laufend weiterentwickeln.

Das typische Gehalt

 

Das Gehalt eines Aktuars variiert je nach Erfahrung, Unternehmensgröße und Region. Berufseinsteiger können mit einem Jahresbruttogehalt zwischen 55.000 und 70.000 Euro rechnen. Nach Abschluss der Aktuarsausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung steigt das Gehalt auf durchschnittlich 80.000 bis 100.000 Euro. In leitenden Positionen oder bei Spezialisierung auf komplexe Themengebiete wie Rückversicherung oder Asset Liability Management sind Gehälter bis zu 130.000 Euro möglich. Regionale Unterschiede spielen ebenfalls eine Rolle – in Finanzzentren wie Frankfurt oder München liegen die Gehälter über dem Durchschnitt. Zusätzlich zum Fixgehalt bieten viele Arbeitgeber variable Boni, betriebliche Altersvorsorge und Fortbildungsbudgets. Auch flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice sind in diesem Berufsfeld weit verbreitet.

Wo sind die Jobs zu finden

 

Aktuare finden Beschäftigung in einer Vielzahl von Branchen. Am häufigsten arbeiten sie bei Versicherungen, Rückversicherern und Pensionskassen, aber auch Banken, Wirtschaftsprüfungsunternehmen, Unternehmensberatungen und Finanzdienstleister stellen regelmäßig Aktuare ein. Darüber hinaus benötigen auch staatliche Institutionen und Aufsichtsbehörden aktuarielles Know-how, zum Beispiel bei der BaFin oder in Ministerien. 

Die meisten Stellenausschreibungen finden sich auf spezialisierten Jobportalen, in Karrierenetzwerken wie LinkedIn oder direkt über Personalberatungen wie HSC Personalmanagement. Netzwerkpflege und gezielte Weiterbildung erhöhen die Chancen auf attraktive Positionen zusätzlich. Auch Initiativbewerbungen bei potenziellen Arbeitgebern sind im Aktuarsbereich erfolgversprechend, insbesondere bei wachstumsstarken mittelständischen Versicherern oder innovativen Start-ups im InsurTech-Umfeld.

Wie wird sich das Berufsbild des Aktuars in den nächsten Jahren entwickeln?

 

Die Rolle des Aktuars wird sich in den kommenden Jahren weiter verändern und an Bedeutung gewinnen. Durch den verstärkten Einsatz von Datenanalyse, Machine Learning und Künstlicher Intelligenz wird das Berufsbild technischer und interdisziplinärer. Gleichzeitig steigen die regulatorischen Anforderungen, insbesondere durch internationale Standards wie IFRS 17 oder die Weiterentwicklung von Solvency II. Aktuare müssen sich kontinuierlich fortbilden, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. 

Die zunehmende Relevanz von ESG-Kriterien führt dazu, dass auch Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken in aktuariellen Modellen berücksichtigt werden müssen. Zukunftsorientierte Aktuare werden stärker in strategische Unternehmensentscheidungen eingebunden, etwa bei der Gestaltung nachhaltiger Produktportfolios oder der Langfristplanung von Kapitalanlagen. Die Grenzen zur Data Science und zur IT verschwimmen zusehends, weshalb technische Fähigkeiten immer wichtiger werden. Der Aktuar wird sich vom reinen Zahlenexperten zum strategischen Partner des Managements entwickeln.

Zwei Beispiel-Stellenanzeigen für diesen Job

 

Stellenanzeige 1: Gesucht wird ein Aktuar (m/w/d) für den Bereich Lebensversicherung bei einem führenden Versicherungskonzern in Frankfurt. Zu den Aufgaben zählen die Bewertung aktuarieller Rückstellungen, Mitarbeit an der Entwicklung neuer Produkte sowie das Reporting gemäß Solvency II und IFRS 17. Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium der Mathematik oder Wirtschaftsmathematik, erste Berufserfahrung sowie Kenntnisse in R oder Python. Das Unternehmen bietet flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und ein attraktives Gehaltspaket.

Stellenanzeige 2: Ein mittelständischer Pensionsfonds in München sucht einen Aktuar (m/w/d) zur Berechnung von Versorgungslasten und zur Erstellung versicherungsmathematischer Gutachten. Gefordert wird ein abgeschlossenes Studium, DAV-Mitgliedschaft sowie Erfahrung in der betrieblichen Altersversorgung. Geboten werden ein hybrides Arbeitsmodell, regelmäßige Fortbildungen und eine leistungsorientierte Vergütung.

Eine Muster-Vorlage für eine entsprechende Stellenanzeige

 

Titel: Aktuar (m/w/d) für Risikoanalyse und Modellierung

Unternehmen: HSC Personalmanagement sucht im Auftrag eines renommierten Versicherungsunternehmens einen Aktuar zur Verstärkung des Teams in der Risikoabteilung.

Aufgaben:

  • Erstellung und Validierung aktuarieller Modelle

  • Bewertung von Rückstellungen und Kapitalanforderungen

  • Unterstützung bei Jahresabschlüssen und regulatorischem Reporting

  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Controlling, IT und Produktentwicklung

Profil:

  • Abgeschlossenes Studium im Bereich Mathematik, Statistik oder vergleichbar

  • Erfolgreich absolvierte DAV-Ausbildung oder in fortgeschrittener Phase

  • Sicherer Umgang mit aktuarieller Software und Programmiersprachen wie R oder Python

  • Analytisches Denken, Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke

Angebot:

  • Attraktive Vergütung inklusive Bonusmodell

  • Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Option

  • Umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten

  • Betriebliche Altersvorsorge und Gesundheitsprogramme

Bewerbung: Bitte senden Sie Ihre vollständigen Unterlagen per E-Mail an: karriere@hsc-personal.de

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